Die 4 Typen von Introvertierten – welcher bist du?

Die 4 Typen von Intros. Welcher bist du?

Werbung | Seit Carl Gustav Jung die Begriffe introvertiert und extravertiert in den 1920er-Jahren geprägt hat, hat sich die Wissenschaft immer wieder mit diesem Thema beschäftigt. Amerikanische Forscher*innen haben vor einigen Jahren ein Modell entwickelt, das vier Typen von Introvertierten unterscheidet: das STAR-Modell.

Erstmals gelesen habe ich davon in The Secret Lives of Introverts * von Introvert, Dear-Gründerin Jenn Granneman, das ich dir übrigens sehr ans Herz legen kann. (Mehr über dieses und weitere Bücher für Introvertierte erfährst du in meinen Buchtipps.)

Da die vier Typen von Introvertierten noch nicht so bekannt sind, möchte ich sie in diesem Artikel näher vorstellen. Und wenn du möchtest, darfst du mir gerne in den Kommentaren verraten, welcher Typ am ehesten auf dich zutrifft.

Was ist das STAR-Modell?

Das STAR-Modell wurde 2011 von Jonathan Cheek, Psychologe und Professor am renommierten Wellesley College in Massachusetts, und seinen Kolleginnen Jennifer Grimes und Julie Norem entworfen. Sie befragten dafür etwa 500 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren. STAR steht für Social, Thinking, Anxious und Restrained.

Ins Deutsche übersetzt, unterscheiden sie folgende vier Typen von Introvertierten:

  • Soziale Introvertierte
  • Nachdenkliche Introvertierte
  • Ängstliche Introvertierte
  • Zurückhaltende Introvertierte

Jeder introvertierte Mensch besitzt diese Ausprägungen in unterschiedlichem Maße. Manche passen fast komplett auf einen Typ, andere sind eine Kombination aus zwei oder mehreren dieser Typen. Wir sind alle einzigartig und selbst innerhalb der einzelnen Typen verschieden. Es geht hier nicht darum, dass ein Typ zu 100 % zutrifft, sondern dass wir zu einem bestimmten Typen tendieren.

Wenn du generell wissen möchtest, ob du introvertiert bist, kannst du meinen Selbsttest machen. Einen weiteren Test, welchem speziellen Typen du entsprichst, habe ich am Ende dieses Artikels verlinkt.

Doch zunächst lass uns die vier Typen genauer unter die Lupe nehmen.

Soziale Introvertierte

Als ich diesen Begriff zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich: „Aha, es gibt also auch Introvertierte, die gesellig sind.“ Dann habe ich mich tiefer damit beschäftigt und herausgefunden: soziale Introvertierte sind genau das Gegenteil davon.

Soziale Introvertierte heißen so, weil sie introvertiert agieren, wenn es um soziale Kontakte geht. Sie schirmen sich am liebsten ab, verbringen viel Zeit allein oder mit wenigen Menschen, die sie mögen.

Soziale Introvertierte tanken Kraft, wenn sie allein sind. Sie werden häufig als schüchtern missverstanden. Dabei haben sie keine Angst vor sozialen Situationen, sondern finden sie einfach anstrengend und mögen sie daher nicht besonders.

Wenn du das Wochenende lieber zu Hause verbringst und die Nase in ein Buch steckst oder eine Serie durchsuchtest, anstatt um die Häuser zu ziehen, dann bist du vermutlich sozial introvertiert.

Nachdenkliche Introvertierte

Nachdenkliche Introvertierte sind „Deep Thinkers“. Sie lieben es, die Welt und sich selbst zu reflektieren und versinken gerne in ihren eigenen Gedanken. Laut Jonathan Cheek leben sie in ihrer eigenen inneren Fantasiewelt, allerdings nicht auf neurotische Art und Weise. Sie verlieren dabei nicht den Bezug zur Realität. Dennoch sind sie sehr kreative und introspektive Menschen.

Mit geselligen Situationen haben sie weniger Probleme als die sozialen Introvertierten. Dennoch müssen sie aufpassen, dass sie nicht zu sehr ins Grübeln abdriften.

Die Psychologin und Autorin Laurie Helgoe, die mit dem Buch Introvert Power * bekannt wurde, spricht noch ein weiteres Problem an. Nachdenkliche Introvertierte machen in Gesprächen gerne Pausen, um nachzudenken. Von Extrovertierten werden diese leicht als Einladung interpretiert, pausenlos weiterzusprechen. Die Introvertierten kommen dann entweder gar nicht mehr zu Wort oder sind in einem Gespräch „gefangen“, das sie so eigentlich gar nicht führen wollten.


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Ängstliche Introvertierte

Ängstliche Introvertierte ähneln auf den ersten Blick den sozialen Introvertierten. Sie meiden Gruppen und gesellige Zusammenkünfte und verbringen am liebsten Zeit allein. Was sie aber grundlegend von der ersten Gruppe unterscheidet, ist, dass sie nicht aus Desinteresse soziale Situationen meiden, sondern aus Angst.

Ängstliche Introvertierte fühlen sich unter Menschen komisch, unwohl und gehemmt. Schüchternheit und soziale Phobie sind ein großes Thema für sie. Glücklicherweise gibt es dagegen Therapiemethoden und auch heilsames Schreiben, z. B. in Form von Journaling oder Kontakt zu anderen Menschen per Brief, können ihnen helfen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

Was auch typisch ist für ängstliche Introvertierte: Grübeln über Situationen, die längst vergangen sind. Dinge, die sie vor fünf Jahren gesagt oder getan haben, beschäftigen sie bis heute und halten sie nachts wach.

Zurückhaltende Introvertierte

Zurückhaltende Introvertierte sind in allem etwas langsamer. Sie sind keine Fans vom großen Adrenalinrausch, sondern halten sich lieber erst mal zurück und beobachten. Zurückhaltende Introvertierte brauchen ihre Zeit, bis sie mit anderen warm werden. Aber sobald sie Vertrauen aufgebaut haben, scheuen sie den Kontakt zu anderen weniger als soziale und ängstliche Introvertierte.

Dieser Typ von Introvertierten ist das Gegenteil von herum hüpfenden Energiebündeln. Sie wirken gerne etwas träge, sind aber wahre Felsen in der Brandung, die nichts so schnell umhaut. Außerdem haben sie die wunderbare Eigenschaft, nachzudenken, bevor sie sprechen.

Welcher Typ bist du?

Na, zu welchem Typen tendierst du? Wenn du Schwierigkeiten damit hast, dich selbst einzuschätzen, kannst du hier einen kostenlosen Selbsttest auf Englisch machen. Laut dieses Tests bin ich am ausgeprägtesten sozial introvertiert. Und du?

An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen, dass wohl die Wenigsten von uns 100 % einem Typen entsprechen. Stattdessen sind wir eher eine Mischung aus mehreren oder sogar allen. Denn: Wir sind alle bunt und vielfältig und kein Mensch gleicht einem anderen. Auch wir Intros nicht.

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Quellen

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6 Kommentare

  1. Hi Mim,
    ich bin sozial Introvertiert. Small Talk und Partys mit Fremden gehen echt gar nicht bei mir. Also ich kann das schon überstehen, doch ich finde es total sinnlos so meine Lebenszeit und -energie so einzusetzten. Bis auf den ängstlichen Typ habe ich mich überall wiedergefunden.
    Beim Enneagramm bin ich der Helfer. Myers Briggs habe ich auch mal gemacht, doch die Buchstaben krieg ich nicht mehr zusammen. Den wollte ich auf jeden Fall nochmal machen.
    Ich mag Persönlichkeitstests, da sie schon den ein oder anderen Wesenszug bewusst machen, den man vorher vielleicht als Charakter oder Eigenart abgestempelt hat oder gar nicht richtig wahrgenommen hat.
    LG Carina

    1. Hallo Carina,

      vielen Dank für dein Feedback. Dann haben wir ja was gemeinsam. 🙂 Ich bin auch überhaupt kein Fan von Partys und Small Talk, da nehme ich am liebsten Reißaus. 😀

      Finde ich cool, ich mag Persönlichkeitstests auch. Könne mich damit stundenlang beschäftigen. 😀 Den Myers Briggs kannst du ja auf 16personalities.com machen (auch auf Deutsch). Und ja, ist schwierig, sich die Buchstabenkombi zu merken, wenn man sich noch nicht so ausführlich damit auseinandergesetzt hat. Deshalb bin ich ganz froh, dass die bei 16personalities.com auch die Begriffe wie bei mir z. B. „Advokat“ haben. Das ist einfacher zu merken. 🙂

      Ganz liebe Grüße
      Mim

  2. Liebe Mim, das ist mega interessant. Danke für die Infos und die Anregung. Ich konnte mich selbst mit der pauschalen Bezeichnung „introvertiert“ nicht festlegen. Deshalb schaue ich mich da mal um.
    Viele liebe Grüße
    Dani

    1. Liebe Dani,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, ich finde das auch total spannend. 🙂 Kannst ja mal den Test machen, wenn du Lust hast, vielleicht gibt dir das ein wenig mehr Aufschluss über dich selbst und inwiefern du vielleicht introvertiert bist.

      Ganz liebe Grüße
      Mim

  3. Echt interessant ☺️ Hatte ich noch nie vorher was davon gehört. Ich bin laut des Test zurückhaltend introvertiert. Aber ich sehe mich auch ein bisschen bei den ängstlichen und nachdenklichen Intros ☺️

    1. Hallo Jenny,

      vielen Dank für dein Feedback.

      Oh, spannend! Dann hast du mit dem Sozialen weniger Probleme? Finde ich interessant. Wobei ängstliche Intros ja auch ziemlich mit dem Sozialen hadern, nur aus anderen Gründen. Echt cool, dass du deine Ergebnisse mit mir geteilt hast. <3 Danke dir vielmals! 🙂

      Ich wünsche dir ein schönes restliches Wochenende.
      Mim

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