11 Songs, die Introvertierten aus der Seele sprechen

11 Songs für Introvertierte

Songs für Introvertierte – was sich dahinter wohl verbirgt?

Wenn es etwas gibt, das Menschen perfekt miteinander verbindet, dann ist das wohl die Musik. Auch wir Introvertierte lieben Musik, nur die Geschmäcker sind natürlich unterschiedlich. Was wir aber besonders lieben, sind Texte, die uns berühren und die wir nachvollziehen können.

Deshalb habe ich beschlossen, eine kleine Liste mit 11 Songs, die Introvertierte besonders ansprechen dürften, zusammenzustellen. Ich habe darauf geachtet, dass die Musikstile sich etwas unterscheiden, damit für möglichst viele Intros was dabei ist. Aber natürlich ist das nicht immer so einfach. So habe ich zum Beispiel im Metal-Bereich leider nichts gefunden, auch nicht im Hip-Hop. Pop- und Rockfans kommen definitiv am meisten auf ihre Kosten.

Falls du aber einen Song kennst, der unbedingt auf diese Liste sollte (egal, welches Musikgenre), schreib Titel und Interpret*in gerne in die Kommentare. Je mehr Songs wir zusätzlich in den Kommentaren sammeln, desto besser.

Jetzt aber viel Spaß mit dem Durchhören der 11 Songs.

Die Reihenfolge der Songs ist völlig beliebig. Über die Buttons „Auf YouTube anhören“ öffnet sich das betreffende Lied auf der Website von YouTube. Ich übernehme keine Haftung für verlinkte Websites.

„The Universe Inside“ – Ben Lee (2015)

Wir starten die Liste mit einem wunderschönen Lied, das mich schon beim ersten Hören berührt hat. Es handelt von unserem „inneren Universum“, unserem Innenleben – und das haben wir Introvertierte natürlich ein sehr ausgeprägtes.

„The Universe Inside“ erschien auf dem Album „Love Is The Great Rebellion“ des australischen Musikers Ben Lee.

Ich mag den Gedanken, dass wir alle innerlich viel mehr sind, als wir äußerlich zeigen. Unsere geheimsten Gedanken und Gefühle, unsere Wünsche, Träume und Visionen sind alle in uns tief vergraben. Über manches davon sprechen wir nie mit anderen Menschen. Und doch macht es uns aus, als die Persönlichkeiten, die wir sind.

„Have you ever closed your eyes and tried to listen to your heartbeat
It takes you to a place that seems so vast you can’t ignore
And all they ever see is only part of the equation
Don’t they realize you’re so much more“

Songwriter: Ben Lee

„Here“ – Alessia Cara (2016)

Schon mal auf einer Party gewesen und sich völlig fehl am Platz gefühlt? Davon handelt „Here“ von Alessia Cara.

Ich denke, viele Introvertierte können sich in die Lage, die im Song beschrieben wird, hineinversetzen. Mit vielen Menschen auf engem Raum zusammen zu sein, stresst uns und zieht uns eine Menge Energie. Trotzdem finden wir uns manchmal in dieser Situation wieder, insbesondere, wenn wir die einladende Person nicht enttäuschen oder zurückweisen wollen.

„Here“ erschien 2015 als Debütsingle von Alessia Cara und erreichte in den US-amerikanischen Billboard Charts den 5. Platz. Die R&B-Sängerin stammt aus Kanada, hat aber italienische Wurzeln.

„I’m sorry if I seem uninterested
Or I’m not listenin‘, or I’m indifferent
Truly, I ain’t got no business here
But since my friends are here, I just came to kick it
But really I would rather be at home all by myself
Not in this room with people who don’t even care about my well-being“

Songwriter: Isaac Hayes, Robert Gerongco, Samuel Gerongco, Warren Felder, Andrew Wansel, Coleridge Tillman, Alessia Caracciolo, Terence Po Lun Lam

„Cool Kids“ – Echosmith (2013)

Dieses Lied dürfte dir vielleicht ein Begriff sein, denn es landete 2013 in allen DACH-Ländern in den Top 10 der Singlecharts. Es handelt davon, dazugehören zu wollen. Vom Wunsch, wie „die coolen Kinder“ sein zu können und sich nicht mehr ausgeschlossen zu fühlen.

Damit treffen Echosmith einen Schmerzpunkt vieler Introvertierten. Denn durch unsere ruhige und sensible Art, werden wir oft etwas an den Rand gedrängt und haben es schwer, unseren Platz in der Gesellschaft zu finden. Insbesondere während unserer Kinder- und Jugendzeit.

„Cool Kids“ erschien auf Echosmiths Debütalbum „Talking Dreams“ und als erste Singleauskopplung.

„And she says,
I wish that I could be like the cool kids,
cause all the cool kids, they seem to fit in.
I wish that I could be like the cool kids,
like the cool kids.“

Songwriter: Jeffery David, Jesiah Dzwonek, Echosmith

„Creep“ – Radiohead (1992)

Als ich „Creep“ das erste Mal gehört habe, musste ich schmunzeln. Ja, genauso fühlte ich mich, wenn ich mich einem Objekt der Begierde näherte oder sich tatsächlich jemand für mich interessierte. Ich dachte immer, dass ich ein totaler „Weirdo“ sei, vor dem alle nur Reißaus nehmen. Kennst du das auch?

Aber was mir mein bisheriger Lebensweg gezeigt hat, ist, dass es tatsächlich Menschen gibt, die ihr Herz für einen „Creep“ erwärmen können. Oder vielleicht bin ich ja gar nicht so „schräg“ wie ich immer dachte?

Der Song war übrigens die Debütsingle der Band Radiohead, die in die in den britischen Charts Platz 7 erreichte. Fun Fact: Albert Hammond und Mike Hazelwood werden als Co-Autoren aufgeführt, weil die Melodie ähnlich wie die des Songs „The Air That I Breathe“ klingt.

„But I’m a creep
I’m a weirdo
What the hell am I doin‘ here?
I don’t belong here“

Songwriter: Albert Hammond, Philip Selway, Thomas Yorke, Edward O’brien, Jonathan Greenwood, Colin Greenwood, Mike Hazelwood

„Chancenlos“ – Annett Louisan (2006)

Ich liebe dieses Lied! Es spricht mir so aus der Seele. Schon beim ersten Hören hatte ich das Gefühl, dass Annett Louisan über mich singt. Ich war zwar nicht unbedingt der Lisa-Plenske-Typ, sondern eher der depressive Goth, aber keine Briefchen, Zahnspange, übrig beim Sportmannschaften wählen – ja, das beschreibt mich ganz gut.

„Unausgesprochen“ ist ohnehin ein tolles Album. Eigentlich sogar mein Lieblingsalbum von Annett Louisan. Es ist ihr zweites und sie landete damit sogar auf Platz 3 der deutschen Albumcharts.

„Sie war die Kleine auf dem Schulhof
Der keiner Briefchen schreibt
Das zahnbespangte Lächeln
Das immer unerwidert bleibt
Dessen Name niemals fällt
Wenn man Sportmannschaften wählt
Chancenlos“

Songwriter: Frank Ramond, Matthias Hass, Maren Stiebert

„Reality“ – Richard Sanderson (1980)

Na, wer erinnert sich an „La Boum“? Ich gebe zu, 1980 war ich noch nicht auf der Welt. Ich habe den Film erst Anfang der 00er-Jahre gesehen. Seitdem gehört Sophie Marceau, die Hauptdarstellerin, zu meinen absoluten Lieblingsschauspielerinnen.

„Reality“ wurde von Vladimir Cosma geschrieben, wie der gesamte Soundtrack des Films. In Westdeutschland, Österreich und der Schweiz landete der Song jeweils auf Platz 1 der Charts.

Doch warum liste ich das Lied in einem Beitrag auf, der sich um Songs für Introvertierte dreht? Ganz einfach: „Dreams are my reality“ gilt ganz besonders für uns. Ich kenne viele Introvertierte, die gerne träumen – insbesondere von der großen Liebe, falls sie die nicht schon gefunden haben. Und da passt dieses Lied einfach perfekt.

„Dreams are my reality
A wonderous world where I like to be
I dream of holding you all night
And holding you seems right
Perhaps that’s my reality“

Songwriter: Vladimir Cosma

„Wahre Helden“ – Ewig (2015)

Dieses Lied ist ein Tribut an all die stillen Held*innen da draußen. Die Band Ewig ist, glaube ich, gar nicht so bekannt, dafür aber ihre Sängerin: Jeanette Biedermann. Gemeinsam mit ihrem Mann Jörg Weißelberg und Christian Bömkes gründete sie 2012 diese Pop-Band und veröffentlichte zwei Studioalben.

„Wahre Helden“ ist der dritte Track auf ihrem letzten Album „Indianerehrenwort“. Der Song ist mir besonders aufgefallen, weil er perfekt zum Thema dieses Blogposts passt. Gerade Introvertierte sind oft wahre Held*innen, die sich selbst aber nie ins Rampenlicht rücken würden, sondern lieber im Hintergrund etwas bewegen.

„Fernsehen zeigen sie dich nicht
Kein Wunder du stehst lieber an der Seite
Du überlässt das Rampenlicht
Den Menschen, die sich gerne darin zeigen
Und wirkst du wahre Wunder, weil dein lautes Herz so will
Von Natur aus bist du dafür aber eher etwas still“

Songwriter: Jörg Weißelberg, Simon Allert, Christian Bömkes

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„I Am Just A Girl“ – ABBA (1973)

Dieses Lied ist das älteste in dieser Liste – aber hey, es ist von ABBA. Es MUSS also gut sein.

„I Am Just A Girl“ ist ein Albumtrack auf ABBAs Debütalbum „Ring Ring“ aus dem Jahr 1973. Es ist eigentlich ein total einfaches, seichtes Lied, aber ich mag es trotzdem. Als Teenager, als ich dieses ABBA-Album gekauft hatte, habe ich mich mit der beschriebenen Rolle identifizieren können. Einfach nur ein simples Mädchen. Nichts Besonderes. Die wahre Miss Nobody … Eigentlich traurig, wenn ich jetzt so drüber nachdenke. Aber mein Selbstwertgefühl war damals noch nicht besonders groß.

„I am just a girl
One among the others
Nothing much to say
Plain and simple girl
Not the special type in any way
Just one look and you will surely see
That the true Miss Nobody is me“

Songwriter: Benny Andersson, Bjoern K Ulvaeus

„Nur ein Wort“ – Wir Sind Helden (2005)

Ja, wir Intros können unsere extrovertierten Mitmenschen durchaus in den Wahnsinn treiben. Zum Beispiel, wenn sie mit uns flirten wollen, aber wir so überhaupt nicht drauf eingehen. Das war zumindest mein Gedanke, als ich mit 15 oder 16 Jahren zum ersten Mal dieses Lied hörte.

Seitdem gehört es zu meinen klaren Favoriten von Wir Sind Helden, die allerdings auch noch einige andere tolle Lieder veröffentlicht haben.

„Nur ein Wort“ erschien 2005 als zweite Singleauskopplung ihres Albums „Von hier an blind“. Und das Musikvideo dazu ist geradezu genial!

„Es ist verrückt, wie schön du schweigst
Wie du dein hübsches Köpfchen neigst
Und so der ganzen lauten Welt und mir
Die kalte Schulter zeigst“

Songwriter: Judith Holofernes, Mark Tavassol, Jean-Michel Tourette

„Things I’ll Never Say“ – Avril Lavigne (2002)

Avril Lavignes Debütalbum „Let Go“ gehört zu den Musikalben, die meine Jugendzeit geprägt haben. Avril war für mich lange ein großes Vorbild, vor allem, als sie noch das Skatergirl markierte. Ihr Song „Sk8er Boi“ war bei mir Liebe auf das erste Hören. Dementsprechend gefiel mir auch „Let Go“, auf dem das Lied enthalten ist.

Erst viele Jahre später, als ich besseres Englisch sprach und das Album noch einmal komplett anhörte, fiel mir „Things I’ll Never Say“ auf.

In diesem Song konnte ich mich sofort wiederfinden. Er thematisiert Unsicherheit und geheime Wünsche in einer Beziehung und ich hatte durchaus schon ganz ähnliche Situationen erlebt.

„I’m tugging at my hair
I’m pulling at my clothes
I’m trying to keep my cool
I know it shows
I’m staring at my feet
My cheeks are turning red
I’m searching for the words inside my head“

Songwriter: Graham Edwards, Lauren Christy, Avril Ramona Lavigne, David Alspach

„Klötzchen“ – Michael Krebs (2021)

Mag sein, dass die Person im Lied autistische Züge hat. Trotzdem wollte ich das Lied hier auflisten. Denn auch wir Introvertierten sind ja bekannt dafür, dass wir uns zurückziehen und manchmal etwas eigenartige Hobbys haben.

Ich sammle zum Beispiel Postkarten und habe früher oft Stunden damit verbracht, meine neusten Exemplare in Ordnern abzuheften, alphabetisch sortiert nach Kontinent und Land. Das ist dann auch nicht mehr so weit entfernt von Dominosteinen …

„Klötzchen“ erschien 2021 auf dem Album „Hat mir gefallen“ des Kabarettists und Entertainers Michael Krebs.

„Sie mag keinen Small Talk
Sie langweilt sich schnell
Überhaupt sind Menschen
nicht so ihr Ding generell“

Songwriter: Michael Krebs

Schlussgedanken

Na, war etwas für dich dabei? Das waren natürlich nur eine Handvoll Songs, es gäbe noch so viele mehr zu nennen. Aber vielleicht kennst du ja auch ein Lied, das unbedingt auf diese Liste sollte? Wenn ja, schreib’s mir in die Kommentare.

Und wenn nein, lass mich wissen, ob etwas für dich dabei war.


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1 Kommentar

  1. Kennst du weitere Songs, die auf diese Liste gehören? Dann schreib sie mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich auf viele tolle Musikempfehlungen. Und es sind ALLE Musikrichtungen ausdrücklich erwünscht. 🙂

    Alles Liebe
    Mim

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