Wie du als introvertierter Mensch achtsam Social Media für dein Marketing nutzt

Achtsames Social Media Marketing für Introvertierte - Gastartikel von Nadine Krischker

Gastartikel von Nadine Krischker

Soziale Medien stressen dich?

Dir fällt nichts ein, was du posten könntest?
Es sind viel zu viele Informationen, zu schnell hintereinander und eher banal?

Falls du einer dieser Menschen bist, die eher zurückhaltend sind, die ein gutes, tiefgründiges Gespräch schätzen und die echt unglücklich werden, wenn sie daran denken, schon wieder etwas in die weite Social-Media-Welt posten zu müssen – WEIL ALLE SAGEN, DASS DU MINDESTENS VIER POSTS PRO WOCHE BRAUCHST – sei herzlich willkommen und lass dir diesen Artikel wie einen wohltuenden Balsam über deine introvertierte Seele laufen.

Ich bin Nadine, gehöre ganz klar auch zu dieser Gruppe und habe dir einige meiner Überlegungen und Erfahrungen dazu aufgeschrieben. Danke liebe Mim, dass du mich in deinen Blog eingeladen hast!

Alle sagen, dass ich mindestens viermal pro Woche posten soll. Aber brauche ich das wirklich?

Hmm … da habe ich gleich zwei Fragen an dich:

  • Wer ist „alle“?
  • Was genau ist dieses Social Media eigentlich?

Vermutlich wirst du mir keine spontane Antwort geben können. Als Introvertierte brauchen wir einen Moment, um über solche Fragen nachzudenken. Und das ist vollkommen in Ordnung so. Aber weil ich diese Fragen nicht zum ersten Mal stelle, kann ich mir deine Antworten in etwa denken.

Wer ist „alle“?

Alle sind wahrscheinlich die zahlreichen Social-Media-Berater, Business-Coaches und Marketing-Mentoren mit ihren vielen vielen Blogbeiträgen, Podcasts und eben Social-Media-Posts.

Und wahrscheinlich auch Menschen in deinem privaten und beruflichen Umfeld, mit denen du dich austauschst, die du in verschiedenen Programmen kennengelernt hast und mit denen du dich womöglich auch vergleichst.

Also nicht „alle“, aber doch viele Menschen, mit denen du über dein Business sprichst, die dich beraten und dir auf deinem Weg helfen wollen.

Das ist Fluch und Segen zugleich. Zumindest ist das meine Wahrnehmung, wenn ich meinen Kunden und Kundinnen zuhöre, die über ihre Erfahrungen zu diesem Thema sprechen.

Viele dieser „alle“, die Social Media als das Non-Plus-Ultra in der Kommunikation mit deinen Kunden und Kundinnen propagieren, haben gar keine Vorstellung davon, was es für introvertierte Menschen bedeutet, rund um die Uhr verfügbar sein zu müssen und über sich zu berichten. Nämlich Stress und Energieverlust.

Was genau ist dieses Social Media eigentlich?

Soziale Medien wurden ursprünglich geschaffen, um Menschen den Austausch von Informationen und den Aufbau von Beziehungen zu erleichtern – unabhängig von Ort und Zeit. Und weil die Kommunikation nicht auf einen Dialog beschränkt ist, findet der Austausch auf Plattformen wie Instagram oder LinkedIn statt.

Vielleicht gehst du davon aus, dass Social Media nur soziale Netzwerke umfasst. Aber auch Blogs wie „still & sensibel“ oder mein Human Marketing Podcast sind Bestandteil sozialer Medien. Denn auch hier können sich Menschen miteinander austauschen (Voraussetzung dafür ist eine Kommentarfunktion).

Was macht stille Stärken aus und wie nutzt diese für deine Social Media Strategie?

Die Frage ist also: Wie kannst du als Mensch, der gerne mit sich alleine ist, weltweite Kommunikationsnetzwerke mit über 2 Milliarden Mitgliedern für dich nutzen und einen für dich angenehmen Umgang damit finden – der sich gut anfühlt und dich nicht überfordert?

Wenn du diesen Artikel bis hierhin gelesen hast, dann ist Social Media für dich wahrscheinlich eine echte Herausforderung. Und ganz ehrlich – für mich ist es das auch.

Deshalb teile ich einige meiner wichtigsten Erfahrungen mit dir und bitte nutze doch die Kommentarfunktion am Ende von diesem Artikel, um die Leser und Leserinnen an deinen Gedanken teilhaben zu lassen.

(1) Betrachte Social Media nicht als Plattformen zur Selbstinszenierung.

Zur Erinnerung: Soziale Medien wurden geschaffen, um Menschen den Austausch von Informationen und den Aufbau von Beziehungen zu erleichtern – nicht um sich durch Bilder, Videos und Beiträge selbst zu vermarkten.

Betrachte die Plattformen nicht als Bühne, auf der du dich als eigene, perfekte Marke inszenieren musst. Betrachte sie lieber als Möglichkeit für andere, von deinem Wissen, deinem Können und deinen Erfahrungen zu profitieren. Und mal ehrlich: Wovon haben Introvertierte mehr als genug – tiefes Wissen und erprobtes Können.

Das verringert nicht nur den Druck, sondern verhilft dir zu einer Social-Media-Nutzung, die deinem Tempo und deiner Persönlichkeit entspricht.

(2) Du bestimmst, mit wem du kommunizierst.

Viele Menschen denken, dass es das Wichtigste ist, eine große Anzahl an Followern zu haben. Denn eine hohe Followerzahl sagt vermeintlich viel über Bekanntheit und Reputation einer Person aus. Viel entscheidender ist es aber, eine nachhaltige Beziehung zu den Menschen aufzubauen, die sich mit dir, deinen Themen und Angeboten identifizieren – anstatt wahllos die Anzahl deiner Follower zu erhöhen.

(3) Du bestimmst, was du kommunizierst.

Ein anderer weitverbreiteter (Irr)Glaube ist, dass du dein Leben über dein Profil teilen musst. Es mag für dich komisch klingen, gilt aber nach wie vor: Poste nur die Sachen, bei denen du dich auch wirklich wohlfühlst.

Horche mal in dich hinein: Gehörst du zu den Introvertierten, die gerne ihr Wissen teilen und stundenlang über ihr Herzensthema reden können? Oder teilst du deine Ideen und deine Sicht auf ein Fachgebiet lieber visuell mit anderen?

(4) Du bist unter Gleichgesinnten.

Bitte heb mal die Hand, wenn du Small Talk genauso anstrengend und nervig findest wie ich. Für mich ist jede Sekunde vergeudet, wenn ich mich über das Wetter – zu heiß, zu kalt, zu nass, zu trocken – austauschen muss.

Wenn mich Menschen über meine Social Media Profile finden, kann ich sicher sein, dass wir Gemeinsamkeiten haben. Woher weiß ich das so genau? Weil mein Profil so aufgebaut ist, dass es eine bestimmte Gruppe von Menschen – nämlich introvertierte Selbstständige – anspricht.

Small Talk können wir einfach überspringen und uns sofort den wichtigen Themen widmen. Denn Introvertierte haben sehr wohl eine Stimme, aber verschwenden sie nicht gerne mit Kommentaren über das Wetter.

(5) Plane deine Social Media-Zeit.

Wer von uns kennt das nicht: Social-Media-Profile auf dem neuesten Stand zu halten, ist anstrengend. Beiträge erstellen, kommentieren, in den Austausch gehen – das alles braucht viel Zeit und wird schnell zum Energieräuber.

Und auch wenn dir Tools dabei helfen, deine Beiträge zeitunabhängig zu veröffentlichen und Nachrichten automatisiert zu verwalten. Am wirksamsten ist es immer noch, deine tägliche Zeit auf Social Media zu planen und sich durch das Klingeln vom Wecker daran erinnern zu lassen, die Plattform JETZT zu verlassen.

Feierabend gilt auch für Social Media.

Was ist, wenn du gar nicht posten möchtest?

„Ich kann nicht eben mal auf Leute zu gehen und ein Gespräch beginnen. Ich mag keinen Small Talk und meine Zeit für den Austausch von Banalitäten zu verschwenden, möchte ich auch nicht.“

Vielleicht sitzt du jetzt mit einem zustimmenden Nicken vor deinem Bildschirm und fragst dich, was diese Aussage einer meiner Kundinnen mit Social Media zu tun haben soll.

Nun ja, hast du schon einmal darüber nachgedacht, Social Media zum gezielten Vernetzen zu nutzen, mit Menschen, die dir in deinem Umfeld wahrscheinlich nie begegnet wären und um persönliche Gespräche zu führen – über Themen, die dir am Herzen liegen und die für Andere (hoffentlich) einen Mehrwert bieten?

Mitlesen, Gespräche verfolgen, beobachten und daraus lernen – auch das kann eine Art und Weise sein, Social Media für dich und dein Business zu nutzen.

Worauf legst du nun den Fokus bei deiner Social-Media-Nutzung?

Die gute Nachricht lautet: Social Media kann dir helfen, dass sich die richtigen Menschen mit dir, deinem Angebot und deinen Themen beschäftigen.

Damit dies nachhaltig passiert (und das ist jetzt das große ABER) brauchst du als erstes Klarheit über dich, über dein Thema sowie dein Angebot und über die Menschen, die du eigentlich erreichen möchtest.

Um einen achtsamen Umgang mit Social Media für dich zu finden, helfen dir vielleicht diese Regeln weiter:

Regel 1:

Nimm dir regelmäßig Auszeiten von Social Media. (Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber das Erste, was ich einstelle, wenn es zu viel wird, sind meine Aktivitäten auf Social Media.)

Regel 2:

Versuche gar nicht erst auf allen Social-Media-Kanälen dieser Welt präsent zu sein, sondern nutze den EINEN Kanal, auf dem du dich wohlfühlst und das regelmäßig.

Regel 3:

Wenn mal wieder der Druck, etwas posten zu müssen, überhandnimmt, mache dir bewusst:
Ich sage nicht viel – aber das, was ich sage, hat Bedeutung!

Das wünsche ich dir

Normalerweise steht hier für die eiligen Leser und Leserinnen noch mal eine kurze Zusammenfassung über die wesentlichen Erkenntnisse in diesem Artikel. Heute mal nicht.

Denn ich möchte diesen wichtigen Platz lieber nutzen, um dir noch etwas zuzurufen:

Hab den Mut, deine introvertierte Persönlichkeit anzunehmen und deine stillen Stärken für deine Aktivitäten auf Social Media zu nutzen. So bringst du deine Persönlichkeit in eine gute Balance mit deinem Auftreten und Handeln.

Denke immer daran:

Es gibt nur einen richtigen Weg.

Deinen eigenen.

Alles Liebe

Deine Nadine

Wer hat’s geschrieben?

Nadine Krischker Porträt
Copyright: Nadine Krischker

Nadine Krischker zeigt dir, wie du dein Marketing unaufgeregt und echt aufstellst und dabei achtsam deine stillen Stärken nutzt, sodass die richtigen Kunden und Kundinnen zu dir finden.

Wenn Nadine nicht über Marketingstrategien nachdenkt, trifft man sie auf LinkedIn oder hört sie in ihrem Human Marketing Podcast.

In Begleitung ihrer Dackelhündin findest du sie auch am Wasser, auf dem Berg oder mit einem Buch auf der Couch.

Vielen Dank, liebe Nadine, für deinen wertvollen Gastartikel.

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