Es ist zum Mäusemelken. Endlich hast du Zeit, dich um deinen Blog zu kümmern, aber dir wollen einfach keine Blogpost-Ideen kommen. Die Inspiration streikt und je mehr du darüber nachdenkst, worüber du schreiben könntest, desto weniger fällt dir ein. Im Gegenteil, du wirst immer gereizter und frustrierter. Am liebsten würdest du diesen blöden Blog-Editor schließen und den Fernseher einschalten.
Kennst du, oder? Ja, ich auch. Früher habe ich manchmal stundenlang vor einem leeren Dokument gesessen und überlegt, Texte angefangen, verworfen, alles für doof befunden. Bis ich mich mit Blogartikelarten auseinandergesetzt habe.
Das hat mich sofort inspiriert und mir kamen eine Menge neuer Blogpost-Ideen.
Und das Beste: Es gibt gewisse Formate, die besonders gerne gelesen und die auch von Anfänger*innen super umgesetzt werden können. Und in diesem Blogartikel erfährst du, was das für Blogpostarten sind und bekommst viele Beispiele von mir, die dich inspirieren und wieder in den Flow bringen.
Die 10 beliebtesten Blogartikelarten
Ein Blogartikel ist nicht gleich ein Blogartikel. Es gibt verschiedene Arten wie Listicles, Testberichte oder Rückblicke. In diesem Blogbeitrag stelle ich dir die 10 wichtigsten Blogartikelarten vor und verlinke dir 30 konkrete Beispiele.
Lass dich davon gerne für deinen eigenen Blog inspirieren. Wenn dir Ideen kommen, schreib sie dir am besten gleich auf, damit du sie nicht vergisst. Ich empfehle, dir eine Liste mit Blogpost-Ideen anzulegen. So passiert es dir nicht mehr, dass du vor dem weißen Bildschirm sitzt, der Cursor erwartungsvoll blinkt und dir einfach nichts einfällt.
Erfahrungs- und Erlebnisberichte
In einem Erfahrungs- oder Erlebnisbericht schreibst du über deine persönlichen Erfahrungen in einem Fachgebiet, an einem Ort oder bei einem Erlebnis.
Du könntest zum Beispiel erzählen, wie du eine Messe, Reise oder Veranstaltung erlebt hast. Möglich wäre auch, zu berichten, wie du mit einer Krankheit oder persönlichen Krise umgegangen bist und was sie dich gelehrt haben.
Beispiele:
- Einfach nur schüchtern? Oder gesichtsblind!
- Mein erster NaNoWriMo – Ein Erfahrungsbericht
- Introvertiert in der Kindheit – Ein Erfahrungsbericht
Listicles
Das Wort „Listicle“ setzt sich aus den englischen Begriffen „List“ (Liste) und „Article“ (Artikel) zusammen und beschreibt einen Beitrag, in dem viele Punkte zu einem bestimmten Thema aufgelistet werden. Je mehr Punkte diese Liste hat, desto besser.
Du kannst etwa Gründe, Fakten, Tipps oder auch Ideen zusammenstellen. Listicles werden oft zur Unterhaltung oder Inspiration genutzt und sind sehr beliebt.
Beispiele:
- 50 Fakten über mich
- 50 Gründe, warum ich es liebe, introvertiert zu sein
- 33 Gründe für Urlaub auf Balkonien – Introvert Edition
„How to“-Artikel
Der englische Begriff „how to“ lässt sich etwa mit „wie man“ übersetzen. „“How to“-Artikel beschreiben also, wie man bestimmte Probleme löst. Man könnte auch sagen, dass es Anleitungen oder Tutorials sind.
Idealerweise recherchierst du vorher, welche Keywords (Suchbegriffe) in deiner Nische besonders gesucht werden und verfasst dazu erklärende Artikel. „How to“-Artikel sind perfekt, um deinen Blog für Suchmaschinen zu optimieren.
Beispiele:
- Schreibblockaden ade: So kommst du wieder in den Flow
- Über Gefühle bloggen – so geht’s!
- Wie du als introvertierter Mensch achtsam Social Media für dein Marketing nutzt
„X Tipps/Gründe/Strategien/etc.“-Artikel
Diese Artikelart ist ähnlich wie die Listicles, es geht aber weniger darum, möglichst viele Punkte aufzulisten. Ich empfehle dir, dich auf maximal 12 Tipps, Gründe, Strategien etc. zu fokussieren, dafür aber genauer auf die einzelnen Punkte einzugehen.
Auch diese Beitragsform ist bei Suchmaschinen und Leser*innen beliebt und wird immer gerne genutzt. Schau daher aber bitte, ob über das Thema, das du behandeln möchtest, schon oft geschrieben wurde. Wenn ja, überlege, wie du dich von deiner Konkurrenz abheben kannst. Formuliere eine spannende Headline und biete zum Beispiel mehr oder aktuellere Tipps oder richte dich an eine spitzere Zielgruppe.
Beispiele:
- 10 Gründe, warum Introvertierte bloggen sollten
- 11 Songs, die Introvertierten aus der Seele sprechen
- 6 Mythen über Introvertierte – und die Wahrheit dahinter
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Rezensionen/Testberichte
Hier besprichst du Produkte, die du (meist kostenlos) ausprobieren durftest. Manchmal hast du die Produkte auch selbst gekauft. Gerade am Anfang bekommt man noch nicht so leicht Testprodukte zur Verfügung gestellt.
Bitte denke daran, dass du Beiträge als Werbung kennzeichnen musst, wenn du kostenlose Testprodukte oder eine Gegenleistung für deine Rezension erhalten hast. Korrekt kennzeichnest du deinen Testbericht mit den Begriffen „Werbung“ oder „Anzeige“ zu Beginn des Artikels.
Beispiele:
- Introversion im Wandel der Zeit
- Buchtipp: Leidenschaftlich introvertiert von Lena Noa
- Webhosting-Vergleich 2022: 13 Hoster im ausführlichen Test
Rückblicke
Ich schätze es in besonderem Maße, wenn Bloggende in bestimmten Abständen Rückblicke auf ihren Blogs veröffentlichen. Ich schreibe zum Beispiel jeden Monat einen Monatsrückblick und jedes Jahresende einen Jahresrückblick.
Das ist nicht nur ein spannendes Blogformat, das gerne gelesen wird, sondern auch für mich selbst ein guter Weg zur Reflexion und um später Erlebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen nachzuvollziehen und mir wieder in Erinnerung zu rufen.
Beispiele:
- Mein Jahresrückblick 2021: Festhalten, es geht los!
- Monatsrückblick November 2022: Schreiben! Schreiben! Schreiben!
- Blog Birthday: Das habe ich im 1. Jahr gelernt
Blogparaden
Blogparaden sind Mitmachaktionen zu einem bestimmten Thema, die meist über einen festgelegten Zeitraum laufen und an denen Bloggende teilnehmen und sich vernetzen können.
Es gibt Blogparaden wie Sand am Meer und da viele von ihnen wiederkehrend sind, sind sie definitiv eine Möglichkeit, den eigenen Redaktionsplan aufzufüllen.
Ich nehme regelmäßig an der Blogparade „12 von 12“ teil, bei der es darum geht, den Zwölften eines Monats in zwölf Fotos zu dokumentieren. Eine nette Aktion, die nebenbei auch immer für einen kleinen Traffic-Boost sorgt.
Beispiel:
Auf dem Blog von Judith „Sympatexter“ Peters findest du eine Liste mit Blogparaden.
Interviews
Natürlich kannst du auch andere Menschen auf deinem Blog zu Wort kommen lassen. Interviews ergänzen deinen Blog wunderbar und zeigen dein Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen.
Jemanden zu einem Interview anzufragen, braucht natürlich etwas Mut. Aber du musst ja nicht gleich mit einem großen Fisch starten. Auch unbekanntere Fachleute stehen dir sicher gerne für ein spannendes Interview zur Verfügung. Die Hauptsache ist, dass dein Blog durch das Interview einen Mehrwert bekommt.
Auf meinem früheren Buchblog habe ich bisweilen Indie-Autorinnen interviewt. Das hat meinen Leser*innen gefallen, weil sie so neue Autorinnen entdecken konnten. Und für die Indie-Autorinnen war es eine Möglichkeit, bekannter zu werden.
Beispiele:
- Netzwerken für Introvertierte | Interview mit Ricarda Colditz
- Schüchternheit überwinden | Interview mit Sandra Krüger
- Interview mit Mim Gaisser – Bloggen für Introvertierte
News-Artikel
News-Artikel behandeln Neuigkeiten aus deiner Nische. Gibt es vielleicht rechtliche Änderungen in deinem Bereich? Ist die Wissenschaft in einem wichtigen Punkt weitergekommen? Oder kam ein neues Produkt auf den Markt? Dann schreib darüber und halte deine Lesenden über dein Thema auf dem Laufenden.
Beispiele:
- Von introvertiert zu positioniert – DAS Businessjournal für Intros
- Google Fonts für Blogger: So schützt du dich vor einer Abmahnung
- Behörde verrät komplette Ausstattung des Samsung Galaxy S23 Ultra
Persönliche Artikel
Persönliche Artikel können sich mit den oben genannten Artikelarten überschneiden, zum Beispiel mit dem Erfahrungsbericht oder dem Rückblick.
Aber auch Artikel, die deine eigene Meinung widerspiegeln, können hierunter zusammengefasst werden. Genauso, wenn du über ein Thema schreibst, das dir persönlich wichtig ist. Persönliche Artikel sind die Beiträge, die am meisten von uns selbst zeigen. Deshalb sind sie für manche schwierig zu schreiben.
Zum Bloggen gehört Mut. Aber wenn wir diesen aufbringen, können wir unsere Lesenden begeistern.
Beispiele:
Bist du jetzt inspiriert?
Na, hast du dir fleißig Blogpost-Ideen notiert? Ist deine Liste mit potenziellen Blogartikeln deutlich angewachsen? Dann herzlichen Glückwunsch.
Wenn nicht: Gräme dich nicht. Vielleicht hilft es, wenn du das hier Gelesene erst mal auf dich wirken lässt und was ganz anderes machst. In deinem Unterbewusstsein werden sich trotzdem Einfälle formen.
Vielleicht stehst du gerade unter der Dusche oder drehst eine Runde mit dem Hund, wenn dir die Idee für ein Listicle kommt. Möglicherweise liest du die Zeitung und stößt auf eine Neuigkeit zu deinem Thema, die du gerne deine Bloglesenden vorstellen möchtest.
Du könntest auch Blogparaden recherchieren und dabei auf eine Aktion stoßen, die voll zu dir und deinem Blog passt.
Und wenn alles nichts hilft, schau dir meine Tipps gegen Schreibblockaden mal an.
Ich wünsche dir viel Inspiration und gute Ideen.
PS: Noch zwei Tipps zum Schluss: Ich empfehle dir, dich nicht auf eine einzige Blogartikelart zu versteifen, sondern verschiedene abzuwechseln. Schau auch gerne in deinem Analysetool, welches Format am besten ankommt und mache mehr davon.
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Es gibt doch schon so viele Blogs. Braucht die Welt da überhaupt noch deinen Blog? Hier findest du die Antwort.
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Hallo Mim,
so ein toller Artikel!
Irgendwo habe ich alle Artikelarten schonmal gesehen, aber ich hätte sie gar nicht so benennen können. Jetzt finde ich es total hilfreich, sie mal so ganz systematisch vor mir zu haben.
Und ich hab mich riesig gefreut, dass Du meine Buchrezension verlinkt hast. Danke!
Viele liebe Grüße
Paula
Hallo Paula,
vielen lieben Dank, das freut mich sehr, dass dir der Artikel weiterhilft.
Ja, es ist ganz nützlich, mal so eine Liste vor sich zu haben. Da kann man dann immer wieder nachschauen, wenn einem mal nichts zum Bloggen einfällt. 🙂
Oh, und gerne. Ich fand deine Rezension sehr passend als Beispiel.
Viele liebe Grüße zurück. 🙂
Mim