Hochsensibilität: Wenn Geräusche zur Qual werden

Hochsensibilität: Wenn Geräusche zur Qual werden

Enthält Werbung | Vor etwa drei Wochen hat mich mein Nachbar geradezu gequält. Es fanden in der Wohnung unter mir Renovierungsarbeiten statt und das permanente Hämmern, Bohren und Sägen brachte mich beinahe um den Verstand. Es war nicht einfach nur laut, nein, es verursachte bei mir körperliche Schmerzen und Übelkeit. Konzentrieren konnte ich mich natürlich überhaupt nicht mehr und ich fühlte mich den ganzen Tag gestresst, müde, ausgelaugt. Erst am Abend, als die Handwerker Feierabend machten, konnte ich wieder durchatmen. Doch ich war erschöpft und kaum mehr fähig, meinen üblichen Aktivitäten nachzugehen.

Lärmempfindlichkeit ist ein häufiges Symptom der Hochsensibilität. Allerdings gibt es unterschiedliche Ausprägungen und auch viele HSP (hochsensible Personen), die überhaupt nicht geräuschempfindlich sind.

Im Folgenden erfährst du

  • was die Ursachen für Lärmempfindlichkeit sein können
  • warum ich als Kind Angst vor Luftballons hatte und welche Ausprägungen von Geräuschempfindlichkeit es gibt
  • wieso laute Musik wie ein Rauschmittel wirken kann
  • was du gegen deine Geräuschempfindlichkeit tun kannst

Wenn Uhrticken zur Folter wird

Manche Hochsensible empfinden bereits leise Geräusche, die von ihren Mitmenschen kaum oder gar nicht wahrgenommen werden, als störend und anstrengend. Das Ticken der Wanduhr, Verkehrsrauschen oder surrende Elektrogeräte können diese Menschen geradezu in den Wahnsinn treiben.

Dabei müssen diese Menschen nicht einmal bessere Ohren haben als andere. Der Grund ihrer Überempfindlichkeit liegt darin, dass sie Sinnesreize weniger filtern können als „Normalsensible“. Menschen, die nicht hochsensibel sind, nehmen in der Regel nur Sinnesreize auf, die im Moment wichtig für sie sind. Alles andere filtert das Gehirn heraus. Bei Hochsensiblen ist das nicht so. Der Filter im Kopf lässt viel mehr durch, weshalb sie Reize bewusster wahrnehmen. So kann es leicht zur Überreizung kommen.

Solch eine Überreizung kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen, z. B.

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Übelkeit
  • körperliche Schmerzen
  • Nervosität
  • Gereiztheit/Aggressivität
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Angst/Panikattacken
  • Angespanntheit
  • Herzklopfen
  • Druck in der Brust

Geräuschempfindlichkeit und die liebe Psyche

Manche Menschen reagieren nur auf bestimmte Geräusche empfindlich, z. B. das Heulen einer Sirene.

Hier liegen oft psychische Ursachen vor, d. h. der*die Betroffene verknüpft das Geräusch – mitunter auch unbewusst – mit einem belastenden oder traumatischen Erlebnis aus der Vergangenheit. In diesem Fall muss die Lärmempfindlichkeit kein Hinweis auf genetische Hochsensibilität sein. Auch „Normalsensible“ können diese Symptome entwickeln.

Diese Geräuschempfindlichkeit kann mithilfe einer Therapie gut behandelt werden.

Ich fürchtete mich vor Luftballons

Bei mir persönlich kommt es auf die Lautstärke und Art des Geräusches an. Leise Geräusche kann ich meist gut filtern, aber je lauter ein Geräusch ist, desto schwerer ist es für mich zu ertragen. Ganz schlimm sind auch plötzliche laute Geräusche, wie z. B. knallende Feuerwerkskörper oder eine schrille Türklingel.

Als Kind hatte ich panische Angst vor Luftballons. Lange Zeit konnten weder meine Eltern noch ich diese Phobie erklären. Andere Kinder liebten Luftballons und hatten Spaß dabei, sie platzen zu lassen. Ich hingegen verkroch mich und hielt mir die Ohren zu, aus Angst vor dem Knall.


Meine ganz persönliche Hölle war, als ich als Grundschülerin zu einer Luftballon-Party eingeladen wurde. Ich wollte die Gastgeberinnen nicht verärgern und bin hingegangen, habe mich meiner Angst gestellt. Es war ein sehr, sehr harter Nachmittag für mich und ich glaube, ich habe noch nie auf einem Kindergeburtstag so viele Ängste ausgestanden. Ich war am Abend völlig erschöpft und konnte es gar nicht erwarten, mich in meinem Zimmer zu verschanzen und einfach nur durchzuatmen – und zwar ohne befürchten zu müssen, dass es gleich irgendwo knallt.

Heute weiß ich: Ich bin einfach sehr sensibel gegenüber lauter und plötzlicher Geräusche wie

  • platzende Luftballons
  • Böller
  • Kirchenglocken
  • Sirenen
  • Türklingeln
  • Wecker/Timer
  • Telefonklingeltöne
  • Alarmanlagen
  • Baulärm
  • Verkehr/Hupen
  • laute Musik
  • Gelächter
  • Stimmen
  • Tiergeräusche (z. B. Hundebellen)

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Lärm macht mich aggressiv

Ich weiß, diese Geräusche sind vielen Menschen unangenehm, aber bei mir verursachen sie körperliche Symptome wie Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen und einen Druck in der Brust. Ich empfinde extremen Stress und bin gereizt, manchmal sogar aggressiv (obwohl ich sonst eine sehr angenehme, friedliche Zeitgenossin bin).

Zudem bin ich sehr schreckhaft. Selbst wenn ich weiß, dass gleich ein lautes Geräusch ertönt, bleibt mir jedes Mal fast das Herz stehen.

Ich glaube, das ist einer der wichtigsten Gründe, warum ich ein Nachtmensch bin. Die nächtliche Ruhe hilft mir, mich besser konzentrieren zu können. Um ganz ehrlich zu sein, ist es gerade, wenn ich diese Zeilen schreibe, weit nach Mitternacht. Um diese Uhrzeit muss ich mich weder davor fürchten, dass jemand an der Tür klingelt noch anruft. Die Straße vor meinem Haus ist nur noch spärlich befahren. Lediglich das Rumpeln von Güterzügen in der Ferne ist von Zeit zu Zeit zu hören.

Keine Konzentration bei laufendem Radio

Ein weiteres Merkmal für meine Geräuschempfindlichkeit, ist, dass ich mich nicht mit jemandem unterhalten kann, während das Radio oder der Fernseher läuft. Es fällt mir furchtbar schwer, mich unter diesen Umständen auf ein Gespräch zu konzentrieren. Dabei müssen die Geräusche gar nicht besonders laut sein.

Auch Gespräche von anderen Menschen, z. B. am Nebentisch im Restaurant, wirken extrem ablenkend auf mich.

Was hingegen super für mich funktioniert, ist, bei (leise) laufendem Radio einzuschlafen. Ich baue dann zwar oft die Stimmen und Musik in meine Träume ein, aber ich schlafe mit Radio meist schneller ein als bei absoluter Stille. Vermutlich, weil es mir hilft, meinen Kopf auszuschalten und mich zu entspannen. Das ist aber ein Thema für einen anderen Blogpost …

Laute Musik als Rauschmittel

Laute Musik, wie z. B. in Konzerten oder auch im Kino, ist schwer für mich zu ertragen. Ich höre die Musik nicht nur, ich spüre sie in meinem Inneren. Es ist, als würde mein Herzschlag anschwellen, sich dem Schlagzeug oder Bass anpassen und mein ganzes Inneres beben. Das ist erst einmal unangenehm, aber durch die Überreizung gerate ich in eine Art Rauschzustand.

Als Teenager habe ich dieses Mittel regelmäßig genutzt. Anstatt mir Mut anzutrinken, wie Gleichaltrige das oft taten, habe ich mir Mut „angehört“. Dabei waren die Texte völlig egal, Hauptsache die Musik putschte mich auf. Vielfach kamen damals Linkin Park und Rammstein zum Einsatz.

Mit 14 war ich wegen psychischer Probleme zum ersten Mal in Therapie und meine Therapeutin fragte mich, welche Aktivitäten mir ein gutes Gefühl geben. Ich überlegte kurz und führte dann das Musikhören an. Meine Therapeutin lächelte und meinte, dass das ja etwas Passives sei und keine Aktivität. Ich war im ersten Moment völlig perplex. Musikhören hatte ich nie als etwas Passives betrachtet. Wenn ich meine Stereoanlage aufdrehte, stand mein ganzer Körper unter Spannung und wurde von Glückshormonen geflutet. Selten fühlte ich mich so stark, aufgeputscht und lebendig wie in diesen Momenten. Da ich aber nicht wusste, wie ich das meiner Therapeutin erklären sollte, ließ ich es dabei bewenden und nannte andere Tätigkeiten, die aber nicht einmal ansatzweise an den Rausch herankamen, den laute Musik in mir auslöste.

Hilfe bei Geräuschempfindlichkeit

Doch was kann ich denn nun ganz gezielt gegen die Lärmempfindlichkeit tun?

Die naheliegendste Lösung ist natürlich, einen Gehörschutz zu tragen, wie z. B. Ohrstöpsel. Auch Kopfhörer mit Musik in angenehmer Lautstärke können helfen, „aggressivere“ Geräusche zu übertönen. Das hat mir z. B. geholfen, als ich den Baulärm nicht länger ertragen habe.

Allerdings ist das nicht immer möglich, vor allem, wenn man mit anderen Menschen zusammen ist und sich mit ihnen unterhalten möchte. Außerdem kann es dazu führen, dass du zukünftig noch sensibler auf Geräusche reagierst.

Tatsächlich ist es hilfreich, sich langsam an bestimmte Geräusche zu gewöhnen, indem man sich ihnen bewusst aussetzt. Quasi als „Konfrontationstherapie“. Zwei Dinge sind hier essenziell zu beachten:

  1. Gewöhne dich wirklich LANGSAM daran. Es geht nicht darum, dich einer völligen Überreizung auszusetzen. Hier ein Beispiel: Laute Knallgeräusche wie die von Feuerwerk sind nur schwer für dich zu ertragen, weshalb du an Silvester grundsätzlich Ohrenstöpsel trägst. In diesem Fall könntest du das Feuerwerk zunächst von drinnen bei geschlossenen Fenstern betrachten (aber ohne Gehörschutz). Wenn du dich daran gewöhnt hast, könntest du das Fenster öffnen und dich so aus der Distanz den Geräuschen aussetzen. Klappt auch das gut, kannst du nach draußen gehen und dich unter die Feiernden mischen. Wichtig ist: Gib dir Zeit! Überstürze nichts und setze dich nicht unter Druck. Mein Tipp: Du musst da nicht allein durchgehen. Weihe ein Familienmitglied, deine*n Partner*in oder eine*n Freund*in ein, der*die dich bei der Übung begleitet. Das hat zwei positive Nebeneffekte: Erstens motiviert es dich zusätzlich, die Konfrontation auch wirklich durchzuziehen und zweitens hast du jemanden, der dich unterstützt und so eventuell deine Angst lindert.
  2. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Geräuschempfindlichkeit psychische Ursachen wie ein Trauma oder körperliche Erkrankungen wie Tinnitus als Ursache hat, solltest du grundsätzlich eine*n Facharzt*in zurate ziehen und nicht versuchen, dich selbst zu therapieren. Denn das könnte nach hinten losgehen.

Mir persönlich hat langsame Konfrontation geholfen, mit Verkehrslärm umzugehen. Ich arbeite zwar am liebsten nachts, aber ich kann mich mittlerweile tagsüber auf meinen Balkon setzen und lesen, obwohl ich an einer viel befahrenen Straße wohne, Bahngleise in der Nähe sind und mein Ort sich in der Einflugschneise eines großen Flughafens befindet. Ja, ich weiß, das ist nicht gerade die ideale Umgebung für eine HSP und am Anfang hat mir das auch einiges abverlangt. Doch mittlerweile sind mir die Geräusche vertraut und stören mich nicht mehr allzu sehr.

Schlussgedanken

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass Lärmempfindlichkeit nur ein mögliches Merkmal der Hochsensibilität ist. Es gibt viele Hochsensible, die nicht davon betroffen sind, dafür aber z. B. Stimmungen von anderen Menschen oder die eigenen Gefühle sensibler wahrnehmen.

Hochsensibilität ist vielseitig und kann sich ganz unterschiedlich zeigen.

Wenn du mehr über Hochsensibilität erfahren möchtest, lege ich dir das Buch „Sind Sie hochsensibel?“ * von Elaine N. Aron ans Herz. Die Autorin hat den Begriff der Hochsensibilität geprägt und ihr Buch gilt als das Standardwerk in diesem Bereich.

Leidest du auch unter Geräuschempfindlichkeit? Wenn ja, welche Geräusche sind für dich besonders unangenehm und hast du Strategien, wie du mit Lärm umgehst?

Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Ich freue mich sehr über dein Feedback.

Halt die Ohren steif! Wir lesen uns bald wieder.

Alles Liebe,
Mim

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27 Kommentare

  1. Sehr spannender Artikel.
    Das Luftballon Problem kenne ich. ich kann keinen Luftballon zum platzen bringen. Da sträubt sich jeder Faser meines Körpers dagegen.
    Wenn ich mit meinem Freund abends Fernsehen schaue muss ich die Lautstärke bestimmen. Wenn es einen Tick zu laut ist werde ich Ultra nervös und muss die Lautstärke runter regeln. Auch wenn es nur ein Tick leiser ist.
    Straßenlärm stört mich nicht so. So lange die Geräusche regelmäßig sind.
    Viele Grüße
    Achim

    1. Hallo Achim,

      vielen Dank! 🙂 Das freut mich, dass du dich von diesem Thema auch angesprochen fühlst.

      Hehe, ja das mit dem Luftballon kann ich gut verstehen. Ich kann das auch nicht und wenn ich Kinder mit Luftballons spielen sehe, verfalle ich in den Fluchtmodus. Auch das mit der Lautstärke beim Fernsehen (oder in meinem Fall auch Radio) kommt mir bekannt vor. 🙂

      Ich lebe an einer Hauptverkehrsstraße, da gewöhnt man sich an den Straßenlärm – genau, solange die Geräusche regelmäßig sind, ist alles gut. Nur das Martinshorn oder laut knatternde Motorräder mag ich nicht. Vor allem Ersteres kommt aber auch so gut wie täglich vor. 🙁

      Herzliche Grüße
      Mimi

  2. Wieder was gelernt… Ich dachte ja, dass das Knallen von Luftballons für alle unangenehm wäre und dass es nur anderen Leuten irgendwie einen „Kick“ gibt, wie eine Mutprobe, einen Luftballon zum Platzen zu bringen. Aber dass es anderen vielleicht gar nicht so weh tut, habe ich irgendwie gar nicht in Betracht gezogen. (Bei uns im Haus wurden nie mutwillig Ballons zum Platzen gebracht, weil wir das alle schlimm fanden.)

    Was ich von mir kenne, ist, dass so Hintergrundgeräusche mich aggressiv machen, ohne dass ich merke, warum. Also, wenn z. B. eine Lüftung recht laut ist oder jemand (auch in einiger Entfernung) lange den Rasen mäht oder sowas. Dann kriege ich richtig schlechte Laune und merke oft erst, was los ist, wenn das Geräusch dann wieder weg ist.

    Das „Aufputschen“ durch laute Musik kenne ich auch, obwohl ich sonst z. B. ein Nebengeräusch durch Radio oder die Gespräche am Nebentisch mag. Cafés, in denen die Musik nicht zu laut ist und mich so ein warmes Stimmengemurmel umgibt, sind eine meiner liebsten Geräuschkulissen.

    Und noch zum Thema, dass HSP sich auch anders äußern kann: Ich bin super sensibel für künstliche Gerüche. Also, wenn ich z. B. Sprühdeo benutze, muss ich dabei die Luft anhalten, weil es so unangenehm in Nase und Hals ist.

    1. Hallo liebe Iris,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe mich riesig darüber gefreut.

      Ich habe als Kind nie verstanden, warum die anderen Kinder es toll finden, Luftballons zum Platzen zu bringen. Das mit dem „Kick“ ist wirklich eine interessante Erklärung. Vielleicht ist da wirklich etwas dran. Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass Nicht-HSP das laute Knallen nicht so unangenehm finden.

      Hihi witzig, gerade das Geräusch von Rasenmähern mag ich total gerne, weil ich es mit dem Sommer und dem Geruch von frisch gemähtem Gras verbinde. Das habe ich als Kind beides geliebt, zumal im Sommer ja auch Ferien waren. Und irgendwie wird dieses gute Gefühl noch immer ausgelöst, wenn ich Rasenmäher höre. 😀 Dafür mag ich Gespräche am Nebentisch nicht so gerne, denn Stimmen lenken mich oft ab. Das gilt auch für laufende Radios oder Fernsehgeräte. Echt spannend, wie unterschiedlich eine Geräuschempfindlichkeit ausgeprägt sein kann, oder? 🙂

      Deine Empfindlichkeit gegenüber künstlichen Gerüchen finde ich übrigens auch interessant. Bei natürlichen Gerüchen ist das nicht so? Also z. B. starker Knoblauchgeruch, ein Misthaufen, gemähtes Gras, usw.? Und wie ist es mit Abgasen und dergleichen? Ich frage, weil mein Freund z. B. auch sehr geruchsempfindlich ist. Wenn ich neben einem Misthaufen stehe, macht mir der Gestank überhaupt nichts aus, während mein Freund sofort grün im Gesicht wird. Ich bekomme höchstens in einer Parfümerie leichte Kopfschmerzen, aber da ist mein Freund bereits völlig überreizt.

      Ganz liebe Grüße
      Mimi

  3. Hallo Mimi,

    jetzt komme ich endlich zum Antworten. Und ja, natürlich Gerüche sind für mich meistens ok, egal ob Knobi oder Kuhstall. Aber Parfümerie ist meine absolute Hass-Abteilung. Putzen ist wegen der Gerüche der Reiniger schwierig (wobei ich mittlerweile weiß, mit welchen ich klarkomme) und Deo etc. mag ich in der Nase so gar nicht. Seifen finde ich manchmal angenehm, je nachdem. Duftkerzen eher nicht so. Also, wie so oft, ein konsistentes Muster, das man anderen erklären könnte, gibt es eher nicht. 😉

    Liebe Grüße
    Iris

    1. Hallo liebe Iris,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

      Das ist wirklich total interessant, dass als „unangenehm“ geltende natürliche Gerüche dir nicht so viel ausmachen, als teilweise „angenehm“ geltende künstliche Gerüche wie Deo oder Duftkerzen. Und natürlich unterscheidet es sich auch hier, manche Gerüche machen dir mehr aus, manche weniger – das ist echt spannend. 🙂 Klar, wir sind Menschen und keine Maschinen, deshalb kann man oft kein konsistentes Muster in solchen Dingen erkennen. Bei mir ist das mit Geräuschen ja auch so, manche Geräusche treiben mich in den Wahnsinn, während andere Geräusche, die mindestens genauso laut sind, angenehm auf mich wirken.
      Ich frage mich, inwiefern unsere Erinnerungen da mit reinspielen, die wir mit den Gerüchen/Geräuschen verbinden. 🤔

      Liebe Grüße
      Mimi

  4. […] Hochsensibilität hat sich bereits im Kleinkindalter bemerkbar gemacht. Ich war schon immer extrem geräuschempfindlich, was bei mir zu einer Phobie geführt hat, die niemand nachvollziehen konnte: Ich hatte panische […]

  5. […] Obwohl ich in der Einflugschneise eines großen Flughafens wohne, war es plötzlich überraschend still am Himmel. Eine wahre Wohltat für meine hochsensiblen Ohren. […]

  6. […] wie ich ist auch David sehr empfindlich bei Lärm und schätzt eine ruhige Umgebung. Menschenmengen laugen ihn aus und er muss sich bereits nach […]

  7. Kenn ich auch total gut… bei mir ist es sehr unterschiedlich ausgeprägt (und nicht immer „logisch“ :-): Es sind glaube ich eher die „Dauergeräusche“ die mich kirre machen. Verkehrslärm als Grundrauschen, eine Bohrmaschine, die nicht fertig wird. Andere Geräusche finde ich wieder sehr angenehm, wie das Ticken einer Uhr. Generell kann ich in Ruhe besser sein als in Lärm – sicher auch das ein Grund, warum ich so gerne nach Schweden an den See fahre. Da ist es manchmal so still, dass es mir in den ersten Tagen förmlich in den Ohren wehtut. Allerdings bin ich auch jemand, der fast immer Musik beim Arbeiten hört. Aber auch hier habe ich mich selbst auch schon oft ertappt, dass ich meine Riesen-Kopfhörer aufsetze – ohne die Musik anzumachen. Also eher ein „ich fange jetzt an“-Signal, als dass ich das unbedingt bräuchte.

    1. Hallo Tanja,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Interessant, dass du das auch kennst. Verkehrslärm als Grundrauschen ist für mich mittlerweile normal. Es fällt mir nicht mehr wirklich auf. Aber es „fehlt“ auf angenehme Weise, wenn ich dann mal z. B. bei meinen Eltern auf dem Land bin. Da merke ich dann plötzlich: Hoppla, es ist ja ganz still! Und das tut natürlich gut.

      Der See in Schweden klingt nach einem Träumchen. Nimmst du mich mal mit? 😀 Und ja, das mit der Stille, die in den Ohren wehtut, kenne ich. Ich habe mittlerweile sogar das Gefühl, dass ich mich bei absoluter Stille erst mal anspanne, weil das vertraute Verkehrsrauschen weg ist. Vielleicht auch der Grund, warum ich nachts häufig das Radio laufen lasse.

      Ich arbeite auch oft mit Musik. Allerdings ohne Kopfhörer – aber ich kenne solche „Ich fange jetzt an“-Signale, sie sind wie so kleine Rituale, die uns ins Tun bringen.

  8. Ich lese öfter dass HSP etwas Positives ist, ich empfinde es als unangenehm. Vor 5 Wochen bin ich aus einem Ort weggezogen weil ich dort die Geräusche der umliegenden Fabriken einfach nicht länger ertragen konnte, sie machten mich aggressiv und wütend. Habe ich das den Nachbarn gesagt guckten sie total erstaunt. „Geräusche? Aber die sind doch gar nicht laut!“ Zu Anfang habe ich mitgelitten weil andere Menschen noch näher dran wohnten als ich bis ich gemerkt habe dass sie da gar nicht drunter leiden. Das war mir unverständlich! Nun wohne ich in einem anderen Ort und natürlich gibt es auch hier Geräusche die mich stören. Nicht weit entfernt ist ein Bahnhof, nicht weit entfernt ist eine verkehrsreiche Straße und ich bin froh (!!) wenn die laut (!!) sind denn dann übertönen sie den für mich unangenehmen Dauerton eines Transformatorhäuschen. Dieser gleichbleibende Brummton finde ich grässlich, das Fiepen der Heizungsventilen hier im Raum sind für mich kaum auszuhalten, tickende Uhren habe ich alle verschenkt, vom Staubsauger oder Föhn der Nachbarn werde ich kirre und wenn dort Keyboard geübt wird oder die Musik nicht auf Zimmerlautstärke ist habe ich sehr sehr ungute Gedanken. Ich habe Messgeräte und eigentlich ist das alles im Rahmen, laut Gesetz, aber mir ist es zu viel. Meine Schwester leidet an Hyperakusis, ich an Misophonie. Ich bin nicht Multitaskingfähig, kann nicht gut Autofahren und Musik hören gleichzeitig, Ein Kühlaggregator oder eine Klimaanlage die laufen tun mir körperlich weh. Gespräch und Nebengeräusche geht auch nicht. Ich bin sehr schmerzempfindlich. Wenn ich die Zeichnung eines Tieres sehe dass traurig den Kopf hängen lässt fange ich an zu weinen. Eine Zeichnung! Viele Filme kann ich nicht sehen ohne zwischendurch den Raum zu verlassen weil zu emotional. Ein tiefes Empfinden positiv? Ich habe den Vorteil noch nicht gefunden, aber ich weiß natürlich nicht wie es ist anders zu fühlen, zu hören. Ich würde so gerne ausfiltern können aber ich habe den Weg dahin noch nicht gefunden! Ich bin aber froh dass ich nicht alleine damit bin, über Erfahrungen von anderen Menschen lesen, dafür vielen Dank!!

    1. Hallo Marie,

      erst mal vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich kann sehr gut verstehen, dass du deine Hochsensibilität eher als eine Belastung, als ein Geschenk wahrnimmst. Sie ist bei dir besonders ausgeprägt, was einen hohen Leidensdruck schafft. Das mit den Geräuschen kann ich gut nachvollziehen, wobei es bei mir nicht ganz so schlimm ist, wie bei dir. Ich lebe ebenfalls an einem eher lauten Ort, weshalb ich bevorzugt zu Uhrzeiten arbeite, in denen es draußen noch einigermaßen still ist. Aber mir ist natürlich bewusst, dass das nicht für jeden Menschen möglich ist.

      Ich würde dir gerne helfen, besser ausfiltern zu können, aber ich habe für mich da auch noch keinen Weg gefunden, der wirklich einen großen Unterschied macht. Ich denke, das wichtigste ist, dass wir auf unseren Körper Acht geben, genügend Ruhepausen einlegen und uns immer wieder an Orte zurückziehen, wo es uns gut geht. Bei mir ist das zum Beispiel in der Natur, insbesondere in Wäldern oder an Gewässern. Da kann ich Energie tanken.

      Was ich auch noch ausprobieren möchte, sind Noise-Cancelling-Kopfhörer. Hast du damit schon Erfahrungen gesammelt?

      Ansonsten kann ich dir die YouTube-Videos von Sandra Quedenbaum sehr empfehlen. Ich finde sie sehr informativ und mutmachend.

      Ganz liebe Grüße
      Mim

      1. Ich bin gerade bei der Arbeit, in einem Großraumbüro. Seit längerer Zeit machen mir die Geräusche der anderen Tastaturen und die Klickgeräusche der Computermäuse echt zu schaffen, ebenso das permanente Rauschen der Klimaanlage. Gerade jetzt kann ich mich kaum konzentrieren. Daher werde ich gleich wieder meine Noise-Cancelling-Kopfhörer aufziehen. Ich habe so einen Druck im Kopf, dass ich ihn am liebsten gegen den Tisch oder die Wand hauen möchte, damit ich die Geräusche nicht mehr wahrnehme. Außer dem Kopfhörer habe ich noch keinen anderen Weg gefunden, damit es erträglicher wird. Leider rauscht der Kopfhörer ein wenig, aber immer noch besser als ohne. Die Gespräche meiner Kollegen werden auch nicht ganz rausgefiltert. Es hört sich an, als wären sie aber weit weg und wenn ich dann leise Musik oder Waldgeräusche laufen lasse, fällt es mir nicht mehr auf.
        Liebe Grüße und vielen Dank für das Teilen eurer Erfahrungen, Michael.

        1. Hallo Michael,

          vielen Dank für deinen Kommentar und den Einblick in dein Leben. Ich kann das ziemlich gut nachvollziehen, ich habe auch schon in einem Großraumbüro gearbeitet. Das kann sehr geräuschintensiv und energiezehrend sein. Noise-Cancelling-Kopfhörer sind da ein wahrer Segen. Lenkt es dich eigentlich auch ab oder stört dich, wenn du Musik hörst? Ich habe zum Beispiel schon öfter die Musik in den Kopfhörern lauter gemacht, um z. B. Baustellenlärm oder Stimmengewirr zu übertönen, weil das in der Situation unangenehmer für mich war, als laute Musik. Geht es dir auch so? Oder magst du (laute) Geräusche generell nicht?

          Liebe Grüße und alles Gute!
          Mim

          1. Hallo Mim,
            die Musik lenkt im ab, wenn es neue Lieder sind, die ich anhöre. Wenn es schon bekannte Lieder sind, merke ich oft erst nach vielen Stücken, dass ich gar nicht richtig hingehört habe. Zu laut darf die Musik nicht sein, dann höre ich meine Gedanken nicht mehr richtig. Aber wenn der Umgebungslärm zu laut ist, mache ich die Lautstärke des Kopfhörers auch meistens so laut, dass ich nur noch die Musik höre.
            Laute Geräusche mag ich nicht. Mit einem knallenden Luftballon habe ich keine Probleme, aber zum Beispiel mit der Knallerei an Sylvester. Oder in einer Bar, wenn es zu laut wird. Und ganz schlimm auf einem Fest, wenn viele Menschen gleichzeitig reden.
            Ich bin ja mittlerweile echt erleichtert, dass es nicht nur mir so geht.

            Viele Grüße
            Michael

          2. Hallo Michael,

            ja, so ähnlich geht’s mir auch mit der Musik. Wobei es immer auf die Situation ankommt. Manchmal höre ich auch sehr bewusst Musik, aber das dann in der Regel nicht beim Arbeiten oder wenn Lärm um mich herum ist. Das mit der Knallerei an Silvester kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Das mag ich auch nicht. Ich mag die Lichteffekte von Feuerwerk, aber nicht die Geräusche, schon gar nicht, wenn sie direkt neben mir gezündet werden. Ebenso verstehe ich das mit der Bar und dem Fest. Wenn ganz viele Menschen gleichzeitig reden, höre ich manchmal kaum mehr meine eigenen Gedanken und es ist einfach nur anstrengend. Außerdem finde ich es extrem ablenkend, wenn dann jemand mit mir sprechen will und ich die ganze Geräuschkulisse um mich herum habe. Kennst du auch, oder? 🙂

            Ja, du bist damit definitiv nicht alleine, Michael. 🙂

            Viele Grüße
            Mim

    2. Ich stimme zu. Ich sehe auch keinen Vorteil in Hochsensibilität. Die Geräuschempfindlichkeit ist bei mir extrem und belastet mich und mein Umfeld sehr. Niemand kann nachvollziehen, wie es ist, gleichzeitig alle Geräusche wahrzunehmen und nicht filtern zu können. Eine Gewöhnung findet de facto nicht statt. Ich bin am ende eines Tages vollkommen erschöpft von den vielen reizen.
      Ich kann den Svhwedenurlaub am einsamen See uneingeschränkt empfehlen 🙂

      1. Vielen Dank für dein Feedback, Jugla Regia. Ja, so eine extreme Geräuschempfindlichkeit kann sehr belastend sein, das verstehe ich absolut. Und auch, dass du dann am Ende des Tages völlig geschafft bist. Mir geht das manchmal auch so, allerdings nicht immer. Also scheint es bei dir noch deutlich ausgeprägter zu sein. Ich möchte aber dennoch darauf hinweisen, dass dahinter nicht zwingend Hochsensibilität stecken muss – es gibt auch andere Ursachen für Geräuschempfindlichkeit, z. B. eine Hyperviglianz. Hast du davon schon einmal gehört?
        Der Schwedenurlaub am einsamen See klingt aber hervorragend! Danke für den Tipp. 🙂
        Ganz liebe Grüße
        Mim

  9. Hallo Mimi, recht spät bin ich dann auch auf Deinen tollen Artikel gestoßen. 👌😊 Und zwar, weil ich gerade fix und fertig bin wegen dem vielen Regen, Sturm bzw. wegen dessen Geräuschen. Die gehen mir an die Nerven. Dazu kommt die Hauptverkehrsstraße, an die ich mich nach fast 10 immernoch nicht gewöhnen kann. Mal besser, mal schlechter.
    Ich hatte als Kind schon Angst vor lauten Geräuschen, vor allem Musik. Wie sieht es in Eurer Partnerschaft aus? Gerade habe ich meinen Partner raus geschickt, weil ich seine (leisen) Geräusche mom. nicht ertragen kann. Der Arme. 😆🙈 Ich denke, das liegt dann vielleicht auch daran, dass ich auch oft Nähe oder Menschen nicht mehr ertragen kann, nach zu vielen Treffen o. ä. Kennt das vielleicht jemand? Liebe Grüße, Evi

    1. Hallo Evi,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Freut mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat. 🙂

      Ich verstehe das so gut mit den Geräuschen, wobei Regen mir seltener etwas ausmacht. Ich glaube, jeder hat da so seine eigenen „Hassgeräusche“, die einem an die Nerven gehen. Bei mir ist es auch eher der Verkehr, ebenso wie Kindergeschrei oder laute Stimmen generell.

      Es hängt häufig davon ab, in welcher Stimmung ich gerade bin und wie es um mein Energielevel steht. Nach zu viel Zeit mit anderen Menschen brauche ich auch ganz dringend Ruhe in einer reizarmen Umgebung. Da kann dann jedes noch so kleine Geräusch schon zu viel sein.

      Ich denke, wenn du deinem Partner liebevoll erklärst, warum du ihn hinausschickst, wird er das verstehen. Es ist ja nichts gegen ihn, du brauchst eben einfach nur ein bisschen Stille für dich allein. 🙂

      Ganz liebe Grüße
      Mim

      1. Dankeschön für deine Antwort, liebe Mim!
        Was ich noch klarstellen wollte… ich hatte meinen Partner nicht bei Regen und Sturm vor die Tür gesetzt. Es hatte mittlerweile aufgehört. 🤭😅
        Liebe Grüße, Eva

        1. Hallo Eva,

          hahaha, dann ist ja gut. 😀

          Liebe Grüße
          Mim

  10. Monika Tomberger-Warl

    Ich bin zufällig auf den Artikel gestoßen. habe die Dritte Großbaustelle in direkter Nähe. War 30 Tage im Sanatorium und anschließend 3 Monate auf dem Berg. Kein Radio, keine Musik. Wohin man geht ob im Geschäft oder Restaurant wird Musik gespielt. In unseren Stammlokalen (3)
    wir die Musik abgedreht. Wenn, dann gehen wir früh essen, denn später ist der Geräuschpegel zu hocNehme täglich in der Früh Venlafaxin und am Abend Zoldem zum Einschlafen. Ich höre das Gras wachsen. Langsam weiß nicht mehr weiter.

    1. Hallo Monika,

      vielen Dank für dein Feedback. Das kann ich sehr gut verstehen, dass dich deine Geräuschempfindlichkeit sehr belastet.

      Wie im Artikel erwähnt, kann Geräuschempfindlichkeit psychische Ursachen haben, zum Beispiel, wenn wir traumatisiert wurden (Stichwort: Hypervigilanz). Auch Menschen mit Autismus können beispielsweise sehr empfindlich auf Lärm reagieren. Hochsensibilität ist nur eine mögliche Ursache. Um herauszufinden, ob das dahinterstecken könnte, müsstest du aber von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen, ob körperlich und psychisch alles okay ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass du das bereits getan hast, wollte es aber sicherheitshalber kurz erwähnen.

      Ich schätze, ich konnte dir nicht wirklich weiterhelfen, aber wollte deinen Kommentar auf keinen Fall unbeantwortet lassen. Vielleicht ist ja doch der eine oder andere Impuls dabei, der dir etwas nützt.

  11. Hallo,
    Ich bin gerade total geflasht (mir fällt gerade kein anderes Wort ein). Ich bin erst vor kurzen auf das Thema Hochsensibilität gestoßen. Aber mir geht es genauso. Zu Sylvester will ich mich am liebsten verstecken. Luftballons lösen in mir zum Glück keine Panik mehr aus. Aber Gewitter und starker Sturm sind ebenso Dinge wo ich einfach nur flüchten möchte. Ich arbeite auch in einem Großraumbüro, ich habe fast immer Musik an um die anderen zu übertönen. Aber ich merke auch wenn jemand angespannt ist, dann überträgt sich das auf mich. Sobald ich den Raum verlasse geht es mir wieder gut. interessanterweise höre ich auch gerne Musik wenn ich im Home Office bin. Aber ich glaube das liegt daran um meine eigenen Gedanken zu übertönen. Ich bin sonst zu sprunghaft und kann mich auf die eigentliche Arbeit nicht konzentrieren.
    mir fällt es manchmal auch schwer mit dem Lärm meiner zwei Kinder zurecht zu kommen. Da muss ich manchmal den Raum verlassen und alle Türen zu, das es gedämpft ist.
    Schön das es anderen auch so geht. 🙂
    LG Anne

    1. Hallo Anne,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich freu mich sehr, dass du auf meinem Blog gelandet bist. 🙂

      Jap, sowohl Geräuschempfindlichkeit als auch das Gefühl, die Empfindungen und Stimmungen der Menschen um uns herum in uns aufzusaugen wie ein Schwamm, sind typische Eigenschaften von Hochsensiblen. Es ist interessant, dass du das auch kennst. Und ja, du bist definitiv nicht allein damit. Schätzungsweise 15 bis 20 % der Menschheit sind hochsensibel, wir sind also gar nicht so wenige. 🙂 Auch wenn natürlich nicht alle Hochsensiblen geräuschempfindlich sind.

      Oh ja, das mit dem Lärm von Kindern kann ich auch bestätigen. Ich habe zwar keine eigenen, aber unsere Nachbarskinder lieben es, im Sommer auf dem Balkon zu spielen und zu kreischen. 😀 Ist ja an sich nichts dagegen einzuwenden, aber ich merke, dass die Geräusche mich stören bzw. ablenken, wenn ich zum Beispiel ebenfalls draußen sitze und ein Buch lesen will. Gewitter und starker Sturm sind weitere Beispiele, auf die ich auch empfindlich reagiere.

      Musik, die die eigenen Gedanken übertönt – das ist eine sehr interessante Feststellung! Das könnte auch auf mich zutreffen, denn bei mir läuft fast ständig Musik oder das Radio, auch z. B. wenn ich nicht einschlafen kann, weil ich dann dem Radio zuhöre und aus dem Gedankenkarussell aussteigen kann und leichter Schlaf finde.

      Du siehst – du hast bei mir auch noch einige Überlegungen angestoßen und das finde ich gerade so inspirierend. Danke!

      Liebe Grüße
      Mim

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